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So läuft ein Unternehmenskauf

Erfahrungsbericht von Laura Peters, Geschäftsführerin von Jockel Brandschutztechnik

Was passiert, wenn ein Unternehmen plötzlich ohne Nachfolge dasteht? Wie findet man einen seriösen Partner – und wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Übergabe?

Als Karsten Peters, Gründer von Jockel Brandschutz, im Jahr 2020 unerwartet verstarb, sah sich seine Tochter Laura plötzlich vor einer schwierigen Entscheidung: weitermachen – und wenn ja, wie? Sie kannte das Unternehmen gut, hatte dort während ihres Studiums gearbeitet. Doch mit 29 Jahren die Führung zu übernehmen, war eine enorme Verantwortung.

„Mehr als 20 Unternehmen haben uns damals angesprochen, weil sie Interesse an einer Übernahme hatten – aber der Zeitpunkt war einfach nicht der richtige. Ich musste erst verstehen, was das Beste für unser Team und unsere Zukunft ist.“

Die folgenden Monate waren geprägt von Gesprächen, Abwägungen und der Suche nach Klarheit. Denn ein Unternehmensverkauf ist keine rein wirtschaftliche Entscheidung. Es geht um Vertrauen, gemeinsame Werte und die Frage, wie es mit dem eigenen Lebenswerk weitergeht.

Der Weg zur richtigen Entscheidung: Partnerschaft statt Verkauf

Im Jahr 2023 – drei Jahre nach dem plötzlichen Führungswechsel – nahm Laura Peters erneut Gespräche mit einem der damaligen Interessenten auf: Presto, ein schwedisches Unternehmen mit der Vision, europäischer Marktführer im Bereich Brandschutz zu werden.

„Presto war eines der vielen Unternehmen, die uns 2020 angesprochen hatten. Damals war es für uns zu früh. Doch 2023 war ich bereit zuzuhören – und ihre Geschichte war so überzeugend, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht habe. Sie suchten eine Plattform in Deutschland und hatten eine klare Strategie.“ Was den Unterschied machte? Der persönliche Zugang – und der gemeinsame Anspruch, nicht einfach zu übernehmen, sondern zu entwickeln. „Ich dachte, Jockel könnte davon profitieren, Teil von etwas Größerem zu sein – um neue Märkte zu erschließen, das Portfolio auszubauen und gemeinsam zu wachsen.“

Heute ist Jockel Teil der Presto-Gruppe. Die Unternehmensidentität bleibt bestehen, gleichzeitig entstehen neue Chancen – etwa durch den Aufbau eines Angebots in den Bereichen Erste Hilfe, Training und Schulung, die in Deutschland bisher kaum in dieser Form verfügbar sind.

Was andere Unternehmer daraus mitnehmen können

  • Den richtigen Zeitpunkt finden: Nicht jedes Angebot passt sofort – manchmal braucht es Abstand und Klarheit, um eine strategisch sinnvolle Entscheidung zu treffen.
  • Auf Werte achten: Eine nachhaltige Partnerschaft entsteht dort, wo wirtschaftliche Ziele und Unternehmenskultur zusammenpassen.
  • Mitarbeiter einbeziehen: Der Wandel gelingt am besten, wenn das Team mitgenommen und einbezogen wird – durch Offenheit, Stabilität und Perspektiven.
  • Offen für Neues sein: Eine klug gewählte Partnerschaft kann neue Services, Märkte oder Geschäftsmodelle eröffnen – ohne die eigene Identität aufzugeben.

Fazit: Ein Unternehmenskauf ist kein Abschied – er kann ein Anfang sein

Ob Sie aktiv über eine Nachfolge nachdenken oder einfach frühzeitig planen wollen – das Beispiel von Jockel Brandschutztechnik zeigt: Mit dem richtigen Partner kann ein Verkauf mehr sein als ein Ausstieg. Er kann ein zukunftsweisender Schritt sein – für Sie, Ihr Team und Ihre Kundschaft.

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Reiner Getta
Head of Mergers & Acquisitions - Region DACH

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